Kundenmeinungen
ich habe sehr lange gesucht...
Kundenrezension von AlienFriend am 12.03.2020 20:45:24( 5 / 5 )
... bis ich endlich ein preislich günstiges und gleichzeitig hochwertiges teleskop mit guter optik für den einstieg gefunden habe - nämlich das Bresser Spica 130/650 EQ3. das teleskop kostet kein haus und hat trotzdem einen parabolischen (und keinen sphärischen) hauptspiegel. gerade in dieser preisklasse findet man häufig die billiger produzierbaren sphärischen spiegel, die keinen brauchbaren brennpunkt erreichen und diese sind auch oft gepaart mit einer katadiobtrischen optik, die eine (künstliche) brennweitenverlängerung, mit einer im teleskop eingebauten barlow-linse erzwingt. in der preisklasse des Bresser Spica 130/650 EQ3 (bis ca. 300,-- euro) gibt es deshalb nur wenige teleskope, die wirklich etwas taugen. zu leicht fällt man als einsteiger auf ein scheinbar günstiges angebot herein und kauft müll. wichtig ist es, sich vorher ausgiebig mit der materie zu beschäftigen, recherchen über teleskope einzuholen und vergleiche anzustellen. schnell mal kaufen, aufstellen und ohne kenntnisse von irgendwas losschauen bringt sicher nicht den gewünschten erfolg (nicht einmal mit einem tollen dobson-teleskop). astronomie als hobby bedeutet auch zeit und geduld für dieses hobby aufzubringen und das nötige wissen zu sammeln. alles andere bringt nur frust. das Bresser Spica ist leicht aufzubauen (ca. 15 minuten) und bietet - wenn man die parallaktische (bzw. äquatoriale) montierung einmal verstanden hat - ein weites gesichtsfeld mit einer scharfen abbildung der objekte und eine gute manuelle nachführung. die montierung mit dem stativ steht fest und wackelt kaum nach, wenn man das teleskop berührt. sehr negativ äußern muss ich mich allerdings zum beigelegten mehrsprachigen handbuch, welches auf kümmerlichen 4 seiten den zusammenbau und die justierung des teleskops erklärt. die ausrichtung der parallaktischen montierung wird mit nur wenigen sätzen erklärt und die angaben darin stimmen teilweise mit der vorangestellten bebilderung nicht ganz überein. besonders schlecht ist, dass absolut nichts zum verständnis der montierung gesagt wird. erst mit hilfe des internet (zb. youtube-videos) erhielt ich informationen. das handbuch ist also ein echt schlimmes manko. doch zurück zum teleskop: mit dem richtigen zubehör (zb. mehrere und bessere okulare, als die mitgelieferten oder einem zoom-okular) kann man viel aus dem Bresser Spica heraus holen. mitgeliefert werden ein 20mm-okular (brennweite 650mm/20mm = 32-fache vergrößerung) und ein 4mm-okular (650mm/4mm = 162-fache vergrößerung) sowie eine (für viele objekte zu starke) 3x barlow-linse (verdreifachung der brennweite und damit auch verdreifachung der vergrößerung). weiters ist im lieferumfang ein etwas wackeliger leuchtpunktsucher (man kann bessere nachkaufen) und ein sehr einfacher smartphone-halter inbegriffen, dem ich aber mein schweres handy nicht unbedingt anvertrauen möchte. der teleskop-tubus ist viel größer, als erwartet und hat schon fast die ausmaße des nächstgrößeren 150/750-teleskops. zu meiner überraschung und großen freude war auch ein passender sonnenfilter zum anstecken an den tubus enthalten, obwohl dies in den angaben zum zubehör gar nicht erwähnt wurde. die qualität des zusatzequipments ist natürlich - wie bei allen teleskopen dieser preisklasse - nicht unbedingt das gelbe vom ei. deshalb sollte man sich, sobald die geldbörse es zuläßt, ein okular-set (zb. ORION 1,25 Premium Teleskop Zubehör Kit), ein mondfilter, eine achromatische 2x barlow-linse (ist aber beides auch im zuvor genannten okular-set enthalten), ev. den nachführmotor zur automatischen nachverfolgung (Bresser 4951400 Motor RA DK-V JHX), einen kollimier-laser zum justieren der spiegel und einen passenden teleskop-rucksack bzw. eine tasche kaufen. das Bresser Spica mit montierung und stativ passen da hinein und soferne man mit den bandscheiben und knien keine probleme hat, kann man sich mit den ca. 10 kilo im gepäck auch zu einem besseren beobachtungspunkt begeben. holt euch außerdem eine gute astronomische handy-/tablet-app wie etwa Skysafari, mit der man (mittels GPS) objekte am himmel "anfahren" kann. dafür gut passend ist die "Omegon Smartphone Halterung für Sucherschuh". dazu muss man aber zuerst einen richtigen sucherschuh kaufen (kostet nicht viel) und gegen die primitive plastikbefestigung des led-suchers am teleskop ersetzen. ich habe mir das Bresser 130/650 EQ3 zum testen gekauft, damit ich weiß, ob in meiner gegend (vor allem wegen der lichtverschmutzung) die anschaffung eines viel größeren Orion oder Omegon 8-/10-zoll-Dobson mit Omegon push+ steuerung etwas bringt. denn eigentlich möchte ich mit einem mindestens 203mm/1200mm bzw. 254/1250 gerät beobachten. diese großen Dobsons sind aber wesentlich unhandlicher und viel schwerer zu transportieren und somit - ohne auto - örtlich gebunden. mit dem Bresser Spica kann man zwar auch ein wenig am deep sky kratzen - vor allem größere, nähere, hellere objekte wie andromeda-galaxie, div. nebel, sternhaufen etc. sind einigermaßen zu "sehen" - aber richtig schön aufgelöst und detailierter sieht man solche objekte nur bei günstigem standort und mit sehr viel mehr öffnung, als das Bresser Spica mit 130mm und ähnliche teleskope bieten. je größer die öffnung, desto mehr licht sammelt die optik und desto mehr auflösung der details eines beobachtungsobjektes erreicht man. und eines muss auch gesagt werden: ein hubble-erlebnis gibt es mit keinem hobby-teleskop! wenn ihr euch so was erwartet, werdet ihr wohl in den weltraum reisen müssen. wer jetzt also enttäuscht darüber ist, sollte sich ein anderes hobby überlegen und bei den hochglanzfotos im internet und büchern bleiben. wollt ihr aber mit eigenen augen etwas vom universums erleben, dann sucht euch ein gutes teleskop, seht hinaus und staunt. oder geht ihr etwa auch nicht auf ein konzert eures lieblingsmusikers, weil ihr ja sowieso die CDs von ihm zu hause habt?
hier nochmal zusammen gefasst.
PLUS
+ sehr gutes preis-/leistungsverhältnis
+ für einsteiger geeignet
+ eines der besten in dieser preisklasse mit 130mm/650mm und darunter
+ parabolischer hauptspiegel (!) - haben nur wenige teleskope, zu diesem preis
+ robuste bauweise
+ sehr gute und scharfe abbildung der himmelsobjekte
+ stabile montierung (kein langes wackeln)
+ mit nachführmotor nachrüstbar
+ wiegt nur ca. 10 kilo - transportabel
+ stark ausbaufähig
+ einfacher aufbau
+ sonnenfilter im zubehör enthalten (die kosten normalerweise sehr viel geld)
+ sieht cool und edel aus durch den carbon look
+ primär- und umlenkspiegel sind kollimierbar (korrekturschrauben)
MINUS
- extrem spärliches handbuch - macht die funktionsweise der parallaktischen montierung nicht verständlich
- die feststellschrauben der achsen könnten besser greifen bzw. stehen beim schwenken manchmal im weg
- etwas wackeliger leuchtpunktsucher (erfüllt aber einigermaßen seinen zweck)
- kein richtiger sucherschuh aus metall, sondern nur eine einschiebklemme aus plastik für den leuchtpunktsucher
- aufgrund des durchmessers (130mm) nur ein 1,25 okularauszug. dafür kann aber das teleskop nichts
FAZIT: sehr viel teleskop für wenig geld und damit klare kaufempfehlung - besonders für einsteiger mit knapper brieftasche, die am anfang was möglichst gutes haben möchten, wirklich empfehlenswert.
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