Ein neues Astrofernglas von Nikon? Mit einem riesigen Sehfeld und einer revolutionären Optik? Das interessierte uns brennend, das wollten wir testen. So kam es, dass Nikon uns zwei der neuen WX IF Highend-Gläser für einen Test zur Verfügung stellte. Doch was kann man von einem brandneuen Astrofernglas in der 6000,- Euro-Klasse erwarten? Wie unser erster Eindruck war, erfahren Sie in diesem Artikel.
Der Zeitpunkt traf sich gut: Denn in unregelmäßigen Abständen treffen sich unsere Mitarbeiter, um gemeinsam zu beobachten und auch, um neue Instrumente auszuprobieren. Darunter zwei Flaggschiffe der Nikon-Flotte: das WX 10×50 IF und das WX 7×50 IF.
Was bringt mir ein Astrofernglas im Vergleich zu einem Teleskop?
Zunächst ist es wichtig, herauszufinden, warum Sie mit einem Astrofernglas beobachten und nicht mit einem Teleskop.
Hier einige Vorteile:
Ein Astrofernglas ist für viele Beobachter eine Ergänzung zum Teleskop. Ein Fernglas ist ein wunderbares Werkzeug für Übersichtsbeobachtungen und ausgedehnte Spaziergänge durch die Milchstraße.
Im Gegensatz zum Teleskop ist es transportabler und wesentlich schneller aufgebaut.
Mit beiden Augen zu beobachten, das kann entspannte Beobachtungsstunden unter dem Himmelszelt bieten.
Mond, Sonne (mit Filter), offene Sternhaufen, ausgedehnte Nebel oder hellere Kometen: Das Erlebnis auch mit einem Fernglas zu beobachten und die Objekte plastischer wahrzunehmen, sollte man sich nicht entgehen lassen.
Was bietet das neue High-End Fernglas von Nikon?
Nikon bietet mit den neuen WX-Astroferngläsern High-End Instrumente für anspruchsvolle Amateurastronomen. Die Geräte sind ganz klar für Menschen gedacht, die das Beste von einer Optik und der Abbildung erwarten. Nikon hat hier tief in die Werkzeugkiste der Optikdesigner gegriffen: ED-Linsen für eine klare Abbildung, Bildfeldebner und Abbe-König Prismen für ein helles und atemberaubend brillantes Bild mit scharfen Sternen bis zum Rand. Das Bildfeld ist mit über 10° reellem Gesichtsfeld so riesig, dass man das Gefühl hat durch ein riesiges Panoramafenster in den Weltraum zu blicken. Darüber hinaus: eine beeindruckende Mechanik. Doch wie zeigten sich die 7×50 und 10×50 Ferngläser am Himmel? Ein Test stand kurz bevor.
Die Nikon WX 7×50 und 10×50 IF Ferngläser am Himmel
Die Nacht war klar und wir bauten die beiden Ferngläser auf zwei Stativen auf. Technische Daten sind gut, doch wie zeigte sich die Optik am Himmel?
Das Fernglas fühlt sich stabil an, mit einer Einzelfokussierung können wir für jedes Auge die exakte Schärfe einstellen. Herausdrehbare Augenmuscheln erleichtern es uns, den optimalen Abstand vom Okular zum Auge zu finden. Im etwas Lichtverschmutzten Landsberg am Lech sieht man die Milchstraße nicht, aber dennoch sollte es möglich sein mit dem Nikon Fernglas Sternhaufen und andere Deep-Sky-Objekte zu finden.
Von Doppelsternen zu Andromeda
Unser erster Blick geht zum optischen Doppelstern Mizar und Alkor, ein Paar, das unter Astronomen als Augenprüfer bekannt ist. Wie stellt das Nikon die Sterne dar? Wir blicken das erste Mal durch die Optik und es überwältigt uns. Auf den ersten Blick: ein unendlich weites Bildfeld. Fast sehen wir keine Grenzen. Haben wir überhaupt jemals ein größeres Bildfeld mit einem Fernglas erlebt?, stellen wir uns die Frage. Die Antwort: noch nie. Weil es das vorher noch nicht gab.
Wir lassen unseren Blick über das Feld wandern. Im Zentrum das Doppelsternpaar, ganz am Rand einige Feldsterne. Was auffällt: Diese Sterne am Rand sind ebenso scharf, klein und leuchtend wie im Zentrum. Dann das nächste Objekt, ein Klassiker: die Andromedagalaxie M31. Sowohl durch das 10×50, als auch durch das 7×50 ist der Nebel überwältigend. Denn im Gegensatz zu einem Teleskop kann man die Galaxie in ihrer ganzen Größe bewundern. Das bekannte Staubband, der Spiralarm, tritt auch bei dem leicht lichtverschmutzten Himmel deutlich hervor.
Hier kommt der Vorteil der Abbe-König-Prismen voll zur Geltung. Warum? Neben der extrem hochwertigen Verarbeitung des Feldstechers haben die eingebauten Linsen keinen Lichtverlust, da man auf Spiegelflächen verzichtet. Das bedeutet: mindestens 4% mehr Licht, als ein „gewöhnlich hochwertiges“ Fernglas und eine neutralere Abbildung. Der Doppelstern Albireo im Schwan zeigten sich zwei Juwelen: der rötliche und der azurblaue Stern. Die Farbdarstellung wirkte auf uns fantastisch und wunderbar brillant.
Ein Fernglas mit 17mm Augenabstand und einem unglaublich großen Gesichtsfeld. Sehr helle und kontraststarke Bilder. Ein flaches Feld ohne Verzeichnung und eine hochpräzise Mechanik. Die Nikon Astroferngläser der XW-Serie sind absolute Spitzenprodukte und ein Traum für jeden Beobachter. Das schlägt sich allerdings in einem hohen Preis nieder. Doch wer sich darauf einlässt, bekommt ein Top-Produkt – und in der Beobachtung zeigt sich, was derzeit technisch möglich ist.
Interessiert? Hier gehts zu den Traum-Ferngläsern. Oder: Lassen Sie sich einfach von uns beraten. Unsere Experten freuen sich auf Sie.