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In einen Mars-Meteoriten, der in der Antarktis niedergegangen war, fanden Wissenschaftler der NASA ein Tardigraden-Ei.
Nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA wurde ein 71,5 Kilogramm schwere schwarze Gesteinsbrocken im Dezember 2015 rund 750 Kilometer vom Südpol entfernt gefunden. Der Meteorit mit der Bezeichnung MIL 03346 sei „eine äußerst seltene Entdeckung“, sagte NASA-Sprecher Donald Savage. Die Identifizierung habe eine Weile gedauert.
US-Forscher wollen nun in diesem Gestein neue Hinweise für Leben auf dem Mars entdeckt haben: In einem Flüssigkeitseinschluss mit einem Durchmesser von< 0,1 mm fand sich eine kugelige Form, die sich als Tardigraden-Ei erwies. In Nährflüssigkeit inkubiert, schlüpfte aus diesem Ei nach 19 Tagen ein funktionsfähiges Bärtierchen. Die Stellung der Bärtierchen in der Systematik ist noch immer ungesichert, da sie Merkmale aufweisen, die weder den Artopoden noch den Nemathelminten zugeordnet werden können. Durch ihre Fähigkeit annähernd ihre gesamte Körperflüssigkeit auszuscheiden und in eine Anabiose zu fallen, zählen sie zu den widerstandsfähigsten Tieren. In ihrer Dauerform können sie Temperaturen zwischen -272 (knapp über dem absoluten Nullpunkt) und bis zu 149 Grad Celsius überstehen. Selbst im Vakuum des Weltalls würde ein adultes Bärtierchen mehr als eine Woche überleben.
Dies scheint ein erster stichhaltiger Beweis für Leben auf dem Mars zu sein. Die Untersuchung von echten Proben vom Mars ist dadurch von noch größerem Interesse. Eine Mars Sample Return (MSR)-Mission ist allerdings erst für das Jahr 2020 vorgesehen. Bis dahin muss auch die Frage gelöst sein wie eine eventuelle Kontaminierung der Biosphäre durch extraterrestrische Lebensformen verhindert werden kann.
Weitere Literatur zu diesem Thema: Astrobiologie für Einsteiger, Kevin W. Plaxco, Michael Groß John Wiley & Sons, 2012 – 324 Seiten