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Praxis

Sternhaufen aller Art

Der für uns horizontnahe große Hund versteckt zwischen seinen "Pfoten" ein namenloses Sternmuster und einen Collinder-Sternhaufen.

Im Sternbild Großer Hund finden sich im Feldstecher sichtbare, offene Sternhaufen verschiedenster Kataloge. Rolf Löhr / CCD Guide Im Sternbild Großer Hund finden sich im Feldstecher sichtbare, offene Sternhaufen verschiedenster Kataloge. Rolf Löhr / CCD Guide

In klaren Winternächten bildet der hellste Stern unseres Nachthimmels Sirius den südlichen Abschluss des Wintersechsecks. Und wenn es die Horizontsicht zulässt, sollte man dies zu einem Trip durch die südlicheren Gefilde des Sternbilds Großer Hund nutzen.

Glanzlichter beim Hundsstern

Wandert man von Sirius ziemlich genau gen Osten, so trifft man nach etwa 7,5° auf den offenen Sternhaufen NGC 2360. Bei Problemen mit dem Aufsuchen kann man γ CMa als Hilfe benutzen, dann sind es nur noch etwas mehr als 3°. Sehr nützlich zum Schätzen von Entfernungen ist dabei die Kenntnis des relativen Sehfelds des eigenen Fernglases.

Wenn man beim einzigen NGC-Haufen unserer Tour angekommen ist, erblickt man einen recht hellen Nebel, der je nach Himmelsgüte und eigener Optik leicht körnig wirkt.

Noch leichter zu finden ist 4° südlich von Sirius der hellste und bekannteste Haufen im Großen Hund, nämlich Messier 41. Bei gutem Himmel erscheint er völlig aufgelöst und etwa vollmondgroß. Einzelne Sterne scheinen sich zu Gruppen oder Linien zusammengeschlossen zu haben.

Um die Hundepfoten herum

Wer sich noch weiter südlich bis zu den "Hundepfoten" um ε und η CMa durch den Horizontdunst kämpfen kann oder gar in südlicheren Breiten beobachtet, der sollte unbedingt nach Collinder 140 Ausschau halten. Der Sternhaufen befindet sich 2,5° südlich von η CMa und erscheint als längliches Objekt, dessen hellste 7–8 Sterne an einen Fisch oder eine Kaulquappe erinnern.

Wahrscheinlich kein physisches Objekt, jedoch ein schönes, halbkreisförmiges Sternmuster bilden etwa acht Sterne mit einer Helligkeit von 4m bis 6m etwa 1,5° östlich von Wezen bzw. δ CMa. Es erinnert an den aufgeblähten Schirm der Kitesurfer. Noch findet sich für dieses Sternmuster nach meinen Recherchen in keinem Katalog ein Name – wie wäre es also mit "Wezen's powerkite"?

Geht man von Wezen in Richtung Adhara bzw. ε CMa, trifft man nach 2° auf σ CMa. Im Fernglas erkennt man westlich um ihn herum eine knapp vollmondgroße Zusammenballung von etwa neun Sternen zwischen 7m und 9m, katalogisiert als Sternmuster A/J 0700.4-2746. Bei höherer Vergrößerung unscheinbar, im Fernglas bleibt aber der deutliche Eindruck eines Sternhaufens.

Auffindkarte der Objekte für das Fernglas im Sternbild Großer Hund. J. Scholten Auffindkarte der Objekte für das Fernglas im Sternbild Großer Hund. J. Scholten

Autor: Kay Hempel / Lizenz: Oculum-Verlag GmbH